Alabama Stoker » 71 Jahre » ehem. Hotelfachfrau » Verstorben
Mit seiner Mutter hatte Redley ein recht inniges Verhältnis. Zwar gerieten die beiden durchaus auch mal aneinander, da beide in manchen Beziehungen einen zu ausgeprägten Stolz an den Tag legten, aber das kam eher selten vor und war auch weniger tragisch. Sie wurde vor Jahren überfallen und dabei erstochen. Redley vermisst sie natürlich noch heute. Vielleicht heute ganz besonders.
Vater:
Robert Stoker » 76 Jahre » ehem. Förster » Verstorben
Schwester:
Brenda Stoker » 51 Jahre » Touristenführerin
Schwester:
Julie-Ann Stoker » 49 Jahre » Hausfrau
(Noch) Frau:
Asuka Stoker » 45 Jahre » Gerichtshelferin
Tochter:
Yuki Stoker » 13 Jahre » Schülerin
Verschlossen
[
» Grüblerisch » Eifersüchtig » Zielstrebig » Unentschlossen » Stolz » Gründlich » Idealistisch » Passiv » Kreativ » Pessimistisch » Labil » Spöttisch » Prinzipientreu » Gutmütig » Aufbrausend » Risikoscheu » Weltoffen » Gesellig » Kritikempfindlich » Neidvoll » Realitätsflüchter » Beschützend » Diskret » UnkontrolliertVorlieben:7 stichpunkte.
Abneigungen:7 stichpunkte.)
Nach diesem kurzen Moment atmete er hörbar durch, während auf der anderen Seite der Leitung die betont gelangweilte Stimme seiner -noch- Ehefrau verlangte, dass er etwas sagte.
„Su... Du kannst mir meine Tochter nicht wirklich wegnehmen wollen, nur damit du dich an mir rächen kannst! Mehr ist dass doch nicht, oder? Verdammt, wenn du mir die Augen auskratzen willst, versteh ich das, aber lass unser Mädchen da raus!“ Unter seiner Haut spielten unregelmäßig die Kiefermuskeln und er nahm die freie Hand auf, um sie vor sich an die Wand zu drücken und sich leicht dagegen zu lehnen. Am liebsten hätte er mit der Faust gegen die Wand geschlagen, bei dem, was Asuka ihm antwortete, doch er konnte sich beherrschen. „Hörst du dir eigentlich zu?“, fragte er kurz rhetorisch dazwischen, kam aber nicht wirklich gegen die aufgebrauste Schimpftirade seiner Frau an, die ihn ihm seit seinem endgütigen Fehltritt den wahrhaften Beelzebub sah. “28. Juni...10 Uhr. Sei bitte wieder unpünktlich, dann haben wir die Sache schneller hinter uns!“
Damit legte sie auf und Redley zog verärgert und verwundert zugleich die Brauen eng, während er den Hörer kurz anblickte, aus dem nun nur noch das übliche Tuten zu vernehmen war.
In seiner Brust schwelte es und eine Woge aus verzweifeltem Zorn spülte über ihn hinweg, die er nur mit einem gepressten Aufschrei und dem Niederdonnern des Hörers kompensieren konnte. „Du verdammte Schlange!“, knirschte er, während er sich die Finger in die rotblonden Haare grub und kurz darauf sein verspanntes Gesicht abrieb.
Asuka machte wirklich ernst und wollte das alleinige Sorgerecht für ihre gemeinsame Tochter Yuki durchboxen. Das würde sie nicht schaffen! Niemals! Oder?...
Ausatmend ging er in Gedanken durch, wie die Chancen stehen konnten; letztendlich hatte er alles getan, was verlangt worden war und hatte sein Leben soweit im Griff. Er hatte das Motel, und damit auch stabile Einnahmen; er ging zu den Treffen der AAA's und er war nicht auch nur einmal ansatzweise in irgendeiner Form handgreiflich gegenüber seiner Frau oder seiner Tochter gewesen. Auf was wollte sie dieses Sorgerecht begründen? Aber er kannte sie, und wenn sie etwas durchbringen wollte, dann spielte sie mit allen noch so dreckigen Tricks, die ihr einfielen, und konnte da -im Gegensatz zu ihm, der bei so etwas eher gewillt war nachzugeben- massiv listig und vor allem einfallsreich werden.
Wie weit würde sie gehen? Redley hatte Angst. Seine Tochter war das Beste in seinem Leben und die einzige wirklich stabile Konstante, nachdem er zu lange seiner Abwärtsspirale gefolgt war, aus der er sich mit Mühe und Not langsam wieder zurück ins Leben gehievt hatte. Ja, er war stark spielsüchtig gewesen und ja, er war Trinker gewesen -war es im grunde immer noch-; er hatte auch heimlich das Collegegeld für Yuki aufgebraucht, aber verdammt, das hätte er auf jeden Fall zurückgezahlt! Ja, er hatte Asuka betrogen, doch auch das war nur passiert, weil er massiv betrunken gewesen war und hatte rein gar nichts bedeutet! Er hatte seine Krankheit, sein Suchtpotenzial, endlich bekämpfen können, weil sein schlechtes Gewissen größer gewesen war und er seine Familie nicht verlieren wollte. Es war kompliziert...
Aber diese Zeiten waren nun weitestgehend hinter ihm, und das er es schaffte sein Motel wieder zu führen, sollte dafür doch Beweis genug sein. Wollte sie ihn mit diesem Terror dazu bringen, wieder einzuknicken? Das er... Redleys Augen weiteten sich ein Stück... Wäre ihr das wirklich zuzutrauen? In seinem Kopf antwortete es ungefragt: Ja.